Sakrament der Versöhnung
Viele Menschen verbinden mit der katholischen Kirche die „Beichte“. Nicht selten gibt es problematische Erfahrungen mit diesem Sakrament oder Halbwissen, das aus irgendwelchen Erzählungen oder aus spektakulären Filmen herrührt.
Was ist mit der Beichte bzw. dem Sakrament der Versöhnung gemeint?
Die Grundaussage des christlichen Glaubens besteht darin, dass wir von Gott geliebt sind, bedingungslos, ohne jede Einschränkung. Die Botschaft Jesu Christi hat genau diesen Inhalt. Er ermutigt die Menschen, der Liebe Gottes zu vertrauen und aus diesem Vertrauen die Angst zu überwinden, die uns immer wieder verleitet, unmenschlich statt menschlich zu handeln. Die Liebe Gottes gilt uns immer, auch und gerade in unserem Versagen und an den Grenzen unserer eigenen Möglichkeiten.
Im Schuldbekenntnis, das wir zu Beginn jeder Eucharistiefeier sprechen, stellen wir uns der Wirklichkeit, dass wir begrenzte Menschen sind, die ihren eigenen Möglichkeiten oft genug nicht gerecht werden und dazu beitragen, dass Unfriede, Streit und Versagen gelebt werden. In der Zusage der Vergebung bringen wir zum Ausdruck, dass uns die Möglichkeit zum Neuanfang geschenkt ist und wir nicht bei unseren Grenzen stehen bleiben müssen. Wenn die Gottesdienstbesucher am Ende in die Welt gesandt werden mit den Worten: „Gehet hin in Frieden“, dann bringt das zum Ausdruck, dass die Menschen als mit Gott Versöhnte gehen.
Beichten heißt, sich der Liebe Gottes bewusst werden
Im Sakrament der Versöhnung wird diese allgemeine Glaubenswirklichkeit auf den Einzelnen sichtbar gemacht und ihm ganz persönlich zugesprochen. Es geschieht nicht Mehr oder Wirksameres als in den anderen Formen der Zusage der vergebenden Liebe Gottes. Aber in der Beichte wird diese Zusage dem Beichtenden persönlich gegeben. Wer in der Kirche beichtet, der kann sich in einem geschützten Raum einem Priester öffnen, kann herauslassen, was quält; Scham und Reue über eine Tat preisgeben, aber im diskreten und persönlichen Gespräch. Für denjenigen, der die Beichte hört, gilt dabei immer und zu jeder Zeit das Beichtgeheimnis.
Beichtgelegenheiten und Bußfeiern
Vor den großen Hochfesten Weihnachten und Ostern bieten wir in der Kirchengemeinde regelmäßig feste Beichtgelegenheiten an.
Wenn Sie außerhalb dieser Zeiten einen individuellen Termin für ein persönliches Beichtgespräch möchten, nehmen Sie Kontakt mit dem Pfarrbüro auf oder wenden Sie sich direkt an Pfarradministrator Markus Pfeiffer (beispielsweise nach einem Gottesdienst).
Jeweils im Advent und in der Fastenzeit finden außerdem Bußandachten in unserer Gemeinde statt.
Kontakt
Katholische Kirchengemeinde
St. Martinus
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